Die Beschäftigung mit der Literatur des Mittelalters, ja eigentlich jegliche Arbeit mit mittelalterlichen Quellen verlangt von Rezipierenden, dass diese sich mit einer Kultur beschäftigen, die der heutigen mehr als fern geworden ist. Eine wissenschaftlich akzeptable und historisch valide Interpretation mittelalterlicher Quellen setzt also eine solide Kenntnis der Kultur dieser Zeit voraus. Poetische Literatur wie auch Fachliteratur sind geprägt von Einflüssen aus dem alltäglichen Umfeld des mittelalterlichen Menschen – in vielen Bereichen
sind das Einflüsse, zu denen uns ein emotionaler sowie oft auch rationaler Zugang fehlt.1 Eine Aufgabe der Mediävistik muss es also sein, diesen Informationen nachzuspüren, sie zusammenzutragen und für die Verwendung in der weiteren Forschung aufzuarbeiten. Mit dem Portal der Pflanzen des Mittelalters / Medieval Plant Survey (PPM/MPS) soll ein modernes Werkzeug zur Erforschung der Pflanzen und der damit verbundenen, mittelalterlichen realen und semantischen Konzepte zur Verfügung gestellt werden.
Diese ‚Konzepte‛ fassen in schriftlicher Form jene Informationen zusammen, die für die historische Beschreibung und das Verständnis von Pflanze in einem mittelalterlichen Umfeld notwendig sind: ‚Realhistorische Fakten‛ umfassen die Verbreitung (heimisch vs. importiert), Verfügbarkeit (regelmäßig vs. eingeschränkt) und Verwendung (Grundstoff vs. Luxusgut) einer Pflanze oder ihrer Produkte – wirtschaftsgeschichtliche Fakten sind hier ebenso gefragt wie archäologische Funde verbunden mit deren Analyse und Interpretation. Das ‚semantische Konzept‛ beschreibt den immateriellen Stellenwert einer Pflanze innerhalb der mittelalterlichen Gesellschaft und berücksichtigt dabei zumindest soziale, medizinische und religiöse Aspekte: Als Quellen für diese Informationen dienen vor allem Werke der Kunst und Literatur mit allen damit verbundenen Mängeln und Einschränkungen. Neben dem Sammeln von Quellenbelegen ist vor allem deren Ordnung, ihre Vernetzung und Interpretation ein vorrangiges Aufgabengebiet für Forschende, die am PPM/MPS arbeiten.
Die Ergebnisse der Forschungsarbeiten am PPM/MPS sollen durch ihren lexikonartigen Charakter und durch die durchgängige Verknüpfung mit und die ständige Verfügbarkeit von Quellenbelegen einen zukünftigen mediävistischen Umgang mit dieser Thematik auf eine fruchtbare Basis stellen. Die Anlage der Forschungsdaten und der damit verbundenen Ergebnisse lässt sowohl eine diachrone wie auch eine synchrone Präsentation zu: Ausgehend von onomasiologischen Daten – den verschiedenen Pflanzennamen in den unterschiedlichen Sprachvarianten und Sprachstufen – kann die Entwicklung der Bedeutung und der Charakteristik einer Pflanzen anhand von Quellenbelegen dargestellt werden. Die elektronische Arbeitsumgebung erlaubt es darüberhinaus, Ergebnisse wie auch Forschungsdaten nach Belieben kumulativ oder selektiv darzustellen, sodass man z. B. ausgehend von einer tabellarischen Darstellung der etymologischen Entwicklung eines Pflanzennamens interaktiv auf alle Entwicklungsstufen und die damit verbundenen historischen Informationen zugreifen kann.
Dieses Kapitel beschreibt ausgehend von einer überblicksartigen Bedarfserhebung einer methodisch und technisch neu orientierten Erforschung der Pflanzen des Mittelalters die allgemeinen Ziele und die generelle Ausrichtung des vorliegenden Projekts zum PPM/MPS. Die grundlegenden Forschungsrichtlinien werden hier ebenso im Detail dargestellt wie die einzelnen Zugangsebenen der Online-Plattform: Letztere werden nicht nur in ihrer theoretischen Konzeption vorgestellt, sondern auch deren Funktionsumfang wird Schritt für Schritt erklärt so und so mit dem übergeordneten Ziel des Forschungsportals in Verbindung gesetzt.
Bedarfserhebung und Forschungsangebot
Eine fachhistorische Betrachtung des Themas zeigt, dass die Pflanzen des Mittelalters in den diversen Disziplinen unterschiedlich intensiv bearbeitet worden sind: Relativ ergiebig sind linguistische Analysen von Pflanzennamen, ein Zugang zur Thematik, der nahezu in allen Fachrichtungen Anwendung findet, und die Arbeit mit historischen medizinischen und pharmazeutischen Texten, beides Forschungsbereiche, die auf eine kontinuierliche historische Entwicklung zurückschauen können. Will man sich aber intensiver mit religiösen Inhalten, interpretatorisch mit kunsthistorischen Aspekten oder gar auf literaturwissenschaftlicher Ebene mit diesem Thema befassen – kurz: einen kulturhistorisch orientierten Zugang wählen –, stößt man sehr bald auf sich stetig wiederholende Gemeinplätze.2 Die intensive Verschränkung mehrere moderner Fachgebiete – darunter Archäologie, Botanik, Geschichte, Klassische Philologie, Kunstgeschichte, Linguistik, Literaturwissenschaft, Medizingeschichte, Pharmaziegeschichte, Theologie, Volkskunde – innerhalb dieses Forschungsthemas und ein aus der mittelalterlichen wissenschaftlichen Tradition erwachsender internationaler Forschungskontext stellen ein oft unüberwindbares Hindernis dar, sodass nur sehr wenige Studien zu diesem Aspekt der mittelalterlichen Lebenswelt, in der Pflanzen, wie uns die historischen Quellen eindrucksvoll beweisen, in vielen Bereichen eine bedeutende, ja nahezu zentrale Rolle spielten, gerecht werden können.3
Dieses Desiderat – eine zentrale Anlaufstelle für allen Fragen betreffend die Pflanzen des Mittelalters – beschäftigt Forscherinnen aller Disziplinen: Peter Seidensticker konstatiert die Schwierigkeiten der interdisziplinären Zusammenarbeit und die fachliche Distanz der beteiligten Disziplinen;4 Minta Collins beurteilt ihre kunsthistorischen Forschungen im Lichte dieser Situation und fordert eine sprachenübergreifende Intensivierung ähnlicher Unternehmungen;5 Bernhard Schnell erkennt die schwierige Situation einer kulturhistorischen Pflanzenforschung aus germanistisch-medizinhistorischer Perspektive, sieht aber keinen Lösungsweg;6 Carole Biggam, die mit der Anglo-Saxon Plant-Names Survey eine in diese Richtung weisende Organisation gegründet hat, hebt die Vorteile einer interdisziplinären und internationalen Zusammenarbeit explizit hervor.7
Ausgehend von diesem Kenntnisstand und der wiederholten Forderung in der Forschung nach einem entsprechenden Werkzeug, möchte das PPM/MPS als interdisziplinäres, webbasiertes Tool diesem Umstand Rechnung tragen und Hilfsmittel für Recherchen wie auch für Forschung sein:8 Einerseits führt es als Text-, Bild- und Realienarchiv die Suche nach einschlägigen historischen und aktuellen Informationen in einem Punkt zusammen, andererseits stellt es in einem für wissenschaftliche Kommunikation und Kollaboration konzipierten Online-Arbeitsplatz unterschiedliche Arbeitsroutinen zur Informationsgenerierung zur Verfügung, was schon in der initialen Planungsphase des Projektes 2009 eine zentrale Forderung war: „[…] the Web-based platform can be a tool for collecting information as well as for cooperation; experts in the various disciplines conducting historical plant research can easily share knowledge and communicate ideas and problems.“9 Für eine zeitgemäße Erforschung des mittelalterlichen Pflanzenbestandes gilt, was z. B. auch für die Entwicklung einer Software zur Analyse von Tanzschritten und -figuren zutrifft:
Innovative ideas can only derive from a tight integration of professionals from different fields; appropriate state-of-the-art technology cannot simply be put to use by end users but must be designed with them and for them. As research and publication increasingly move to the Internet, so research materials have to become more accessible via computerized interfaces, and research in the arts and humanities has to become more efficient.10
Das wissenschaftliche Konzept für diese Art der Erforschung umfangreicher kultureller Themengebiete ist an sich nicht neu,11 gibt es doch Das Lexikon der mittelalterlichen Zahlenbedeutungen,12 animalia in litteris medii aevi13 oder das Handbuch der Farbenbedeutung im Mittelalter,14 um nur einige wenige zu nennen. Allen diesen Projekten liegen eigentlich nur drei Überlegungen zugrunde: Erstens, die kulturhistorisch orientierte Forschung baut auf einem (meist notgedrungen eingeschränkten) Primärtextkorpus15 und einer umfassenden Sammlung der Sekundärliteratur auf. Zweitens wird, um der mittelalterlichen Polyvalenz gerecht zu werden, auf ein disziplinär heterogenes Forschungsteam gesetzt, das dadurch in einem breiten Wissensspektrum Expertisen stellen kann. Drittens müssen derartige Projekte in einer zentralen Anlaufstelle einer visionären und kreativen Führung unterstehen, die standhaft einen festgesetzten Arbeitsplan verfolgt.16
Neu für die Wissenschaften ist aber, dass mit dem Medium Internet und der sich rapide entwickelnden Informationstechnologie Werkzeuge zur Verfügung stehen, die noch ungeahntes Potential für wissenschaftliche Forschung bieten: Aktuell wird in den Geisteswissenschaften (mit wenig Erfolg) der Aufbau semantischer Netze angestrebt, die sich aus Forschungsergebnissen intermaschineller Kommunikation speisen. Das PPM/MPS setzt mit dem Einsatz moderner Informationstechnologien auf das hier schlummernde Potential, um die Erforschung dieser mediävistischen Thematik auf methodischer wie auch arbeitstechnischer Ebene voranzubringen: Die Einspeisung der Daten in eine SQL-Datenbank und ein kontextorientiertes Tagging der Inhalte ermöglicht zum Beispiel die maschinelle Auswertung der gesammelten Metadaten. Die Möglichkeit zur Aufbereitung der Daten in einer XML-Umgebung bürgt für einen zukunftsorientierten Arbeitsansatz. Entsprechende Web-Software bietet zeit- und ortsunabhängigen Zugang und Kommunikationsmöglichkeiten sowie alle Voraussetzungen für kollaboratives Schreiben.17
Neu – zumindest für den geisteswissenschaftlichen Bereich anno 2009 – ist außerdem das organisatorische Konzept: Mit der Projekt-Website wird eine zentrale Anlaufstelle geschaffen, die Arbeitsmittel und Forschungslösungen für eine selbstkoordinierte Zusammenarbeit unterschiedlichster Forscherpersonen und -gruppen schafft. Damit hat jedes Einzelprojekt, das die thematischen Anforderungen erfüllt, also die Erarbeitung von Inhalten, die der mittelalterlichen Pflanzenforschung zugute kommen, nach Rücksprache mit den Projektverantwortlichen und der Aufnahme in den Projektverbund, die Möglichkeit, auf alle Ressourcen und Arbeitsroutinen zuzugreifen bzw. diese nach eigenem Bedürfnis zu erweitern. Die einzige damit verbundene Bedingung ist, dass die Ergebnisse dieses Projektes ganz im Sinne einer Wiki-Struktur in das projektinterne Repository eingespeist und somit einem großen Benutzerkreis zugänglich gemacht werden. Mittlerweile gibt es weitere wissenschaftliche Projekte mit ähnlichen Konzepten: Besonders erwähnenswert sind hier Projekte auf dem Gebiet der Editionsphilologie wie z. B. TextGrid18 oder das Deutsche Textarchiv19, die beide neben eigener Arbeit an Texten auf wissenschaftliches Crowdsourcing zur Erweiterung der Text-Repositories setzen.
Eine Kooperation im Rahmen des PPM/MPS kann reichen von der Zurverfügungstellung von einzelnen digitalisierten oder anderweitig aufbereiteten Quellentexten, wie es bei der Zusammenarbeit mit Johanna Maria van Winter für das Corpus Regiminum duodecim Mensium geschehen ist, bis hin zu aktiver Arbeit mit den Daten am Portal, wie es im Rahmen des Bachelorseminars ‚Mittelalterliche Küchenpraxis‛20 getestet wurde. Im erstgenannten Fall ist Johanna Maria van Winter mit dem Vorschlag an mich herangetreten, ein Textkorpus zu den Monatsregimina, das sie im Zuge ihrer Forschungen zusammengestellt hatte, in das Repository aufzunehmen, mit dem Hinweis darauf, dass diese Texte vorwiegend pflanzliche Heilmittel und Speiseempfehlungen nennen: Für die Zusammenarbeit, hier als best-practice-Beispiel dargestellt, hat sie die Texte in elektronischer Version zur Verfügung gestellt. Diese wurden daraufhin in Graz für die passende Importroutine aufbereitet. Während dieses Arbeitsschrittes hat van Winter den Fortschritt und die Anreicherung der Daten vor allem in Bezug auf die niederländischen und französischen Texte bis zu ihrer Einspeisung laufend betreut und mitgestaltet. Die Präsentation der Daten im Rahmen der Website wurden, soweit das im Rahmen der Vorgaben des PPM/MPS möglich ist, nach ihren Vorstellungen realisiert.21 Als Abschuss der Kooperation veröffentlichte van Winter noch eine zusammenfassende Beschreibung ihres Korpus in der Blog-Oberfläche des Portals.22
Zielsetzung
„The ultimate aim of the platform is to fuse together all these bits and pieces that make up a plant’s characteristic features into one publicly accessible monograph.“23 Das PPM/MPS ist eine internetbasierte, wissenschaftliche Forschungsplattform, die speziell konzipiert und programmiert wurde, um eine neu adaptierte Methode in der Erforschung der mittelalterlichen Pflanzen anwenden zu können. Gerade wegen ihrer Verflechtung mit dem für eine geisteswissenschaftliche Arbeitsumgebung noch immer neuen Medium Internet ist die Online-Software prädestiniert für eine diverse, langfristige und dezentralisierte Arbeit an einem breiten Forschungsthema. Die damit verfügbaren Technologien und Arbeitsmethoden kommen den speziellen, neuen Anforderungen des Forschungsbereiches immens entgegen, da das Portal zeit- und ortsunabhängig als zentrale Anlaufstelle für Forschende aller beteiligter Disziplinen stehen kann. Das Ziel einer zeitgemäßen Beschäftigung mit den Pflanzen des Mittelalters sollte es einerseits natürlich sein, einen umfassenden Überblick über den Forschungsbereich zu geben, wie es bereits in einigen Monografien zum Thema24 versucht worden ist. Dennoch kommen derartige Unternehmungen aufgrund des inhomogenen Forschungsgegenstandes nur selten zu allgemein verwertbaren Ergebnissen, da entweder ein inhaltlicher Schwerpunkt gesetzt wird, der dann im Detail ausgearbeitet wird, oder – und das ist die weit weniger brauchbare Variante – nur ein oberflächlicher und teilweise sogar irreführender Überblick gegeben wird. Andererseits darf aber auch die individuelle Beschäftigung mit Einzelpflanzen nicht vernachlässigt werden,25 denn gerade die Nennungen von Pflanzen in den mittelalterlichen Texten oder die Darstellung in Bilddokumenten ist es, was Verständnisprobleme erzeugt. Für die Germanistik im Allgemeinen und die Sprachwissenschaft im Besonderen nennt Peter Seidensticker eine Reihe von Kritikpunkten, die bei der Arbeit mit historischen Pflanzen und Pflanzennamen regelmäßig Probleme bereiten und deren Klärung für diese Tätigkeit nach wie vor als Desideratum erscheinen: Voraussetzung ist dabei nicht nur das Wissen um Forschungsergebnisse benachbarter Disziplinen, sondern allein schon das Wissen um die und eine gründliche Kenntnis der vorhandenen Forschungsliteratur, die Einbeziehung fremdsprachiger Literatur in ein germanistisches Forschungsgebiet, ein fachlich fundierter Umgang mit historischen Quellen, die Anerkennung der Kräuterbuchliteratur als germanistische Quelle und das Wissen um die historische Entwicklung und die Traditionsstränge in Bezug auf die wissenschaftliche Beschäftigung mit Pflanzen.26
Im Sinne einer modernen, öffentlichen und vor allem auf die Unterstützung künftiger Forschergenerationen ausgerichteten Wissenschaft ist es notwendig, die Forschungsprimärdaten (das Quellenmaterial) und Forschungsnotizen (die Dokumentation der laufenden Forschungsarbeit, offene und sekundäre Forschungsfragen, unfertige Lösungsansätze, Kommentare etc.) mit möglichst aktuellen Mitteln zu sammeln und zur Verfügung zu stellen. Hier setzt das vorliegende Projekt PPM/MPS methodisch an: Am Ende eines Forschungsprozesses zu einer mittelalterlichen Pflanze, dessen Umfang sich nach der Verbreitung und Bekanntheit dieser Pflanze und damit den verfügbaren Quellenbelegen und der Forschungsliteratur richtet, erhält man einen detaillierten Überblick über das damit verbundene semantische Konzept, das in einer möglichst breit angelegten monografischen Beschreibung dargestellt werden muss, die in ihrer Ausrichtung den interdisziplinären und internationalen Charakter des Forschungsgegenstandes als zentrale Vorgabe hat (vgl. dazu die exemplarische Ausarbeitung in Kap. 4). Ausgehend von der dem PPM/MPS zugrundeliegenden Datenstruktur stellt diese Monografie im Idealfall die diachrone wie auch die synchrone Entwicklung des Pflanzenkonzepts dar. Diese Ausarbeitungen stützen sich dabei auf jene Daten, die im Repository des Online-Portals als Quellenbelege und Forschungsliteratur gesammelt sind und der wissenschaftlichen Tätigkeit damit zusätzlich eine wünschenswerte Transparenz schaffen.
Mit diesem Endprodukt vor Augen müssen unter Berücksichtigung der o. g. konzeptuellen Schwerpunkte folgende inhaltlichen Etappenziele, die sich aber nur bedingt mit einem arbeitstechnischen Ablauf decken,27 bei der Planung des PPM/MPS definiert werden:
Am Beginn aller Arbeiten muss das Sammeln von relevantem Quellenmaterial stehen: Dazu zählen Pflanzennamen und historische Quellen, wie digitalisierte Quellentexte oder zumindest aussagekräftige Textausschnitte, umfassende Forschungsliteratur, bibliografische Daten, Abbildungen, Daten zu archäologischem Belegmaterial usw.
Schon im Zuge der Sammeltätigkeit und dem Einspeisen in die Datenbank müssen die Materialien relational vernetzt und im Sinne der jeweiligen Forschungsfrage(n) entsprechend beschlagwortet und mit aussagekräftigen Metadaten versehen werden. Diese Aufgabe muss an die jeweilige Art von Quellenmaterial angepasst werden.
Daran schließt eine Auswertung der Daten durch Experten an, die je nach Art der Daten unterschiedlich aufgebaut sein kann. So steht z. B. einer Vernetzung der Pflanzennamen im Sinne einer Identifikation von historischen Namen und einer daran angeschlossenen linguistischen Analyse die diachrone inhaltliche Auswertung literarischen und grafischen Quellenmaterials für ein kulturhistorisches Portrait gegenüber. Inhaltlich gehen diese Arbeitsschritte natürlich über weite Strecken Hand in Hand.
Der abschließende Schritt ist eine (kollaborative) Zusammenfassung der Ergebnisse in inhaltlich möglichst breit angelegten (elektronischen) Pflanzenmonografien, die in Summe ein Nachschlagewerk für alle beteiligten Disziplinen darstellen müssen. Im Sinne einer strengen wissenschaftlichen Überprüfbarkeit muss diese eng mit den gesammelten Daten im Repository verknüpft sein.
Was hier beschrieben ist, stellt den idealtypischen Ablauf des Forschungsvorgangs dar, der so wohl nur unter speziellen Umständen – z. B. einem eigens darauf aufbauenden Forschungsprojekt – praktiziert werden kann. Die ersten drei der hier beschriebenen Arbeitsschritte können aber aufgrund der dislozierten Arbeitsumgebung im Internet in beinahe beliebiger Reihenfolge, zu jeder Zeit und mit nur wenigen arbeitstechnischen Vorbedingungen durchgeführt werden.
Das Medium Internet bietet zudem viele Möglichkeiten, die eingeforderte transparente Forschungsarbeit im Sinne des science-to-science- wie auch science-to-public-Auftrages einer modernen, öffentlichen Wissenschaft zu betreiben: Die Verspeicherung der Daten in einer webbasierten Datenbank und die Programmierung der Online-Software ermöglicht – sofern erwünscht – die parallele Präsentation der Daten gleichzeitig mit ihrer Generierung: Je nach Benutzergruppe haben die Besucher der Website die Möglichkeit, auf unterschiedlichen Ebenen darauf zuzugreifen. Dem Ersteller der Daten bleibt es dabei aber überlassen, diese nach eigenem Ermessen freizugeben. Ein Minimum an Information muss aber immer weitergereicht werden:
Das Gesamtprojekt und Einzelprojekte werden im Blog des PPM/MPS inhaltlich beschrieben. Außerdem wird ein Überblick über die vorhandenen Daten gegeben, um damit Hilfestellung für Recherchen in diesem Forschungsgebiet zu geben. Aktive am Projekt mitarbeitende Personen stellen sich mittels einer kurzen Biografie vor. Diese Information ermöglicht es, bei Bedarf Experten für Spezialfragen zu finden, und bringt zudem eine deutliche Positionierung des Projektes mit sich. Erweiterungen, Ergänzungen und Neuerungen, die den Datenbestand oder den Mitarbeiterstock betreffen, werden mit Fortschreiten der Arbeiten im Rahmen des Blogs gesondert kommuniziert.
Ziel des PPM/MPS ist es also, aufbauend auf den Möglichkeiten des Mediums Internet, mithilfe einer umfassenden Datensammlung, der Beschlagwortung und Vernetzung dieser Daten, ihrer Auswertung und Analyse in Form von Monografien die Erforschung der Pflanzen des Mittelalters voranzutreiben und methodisch wie auch arbeitstechnisch auf ein neues Niveau zu bringen, ein Level, das Carole Biggam für ihr ASPNS-Projekt so beschreibt:
The research for ASPNS is interdisciplinary, drawing on the findings of any discipline considered appropriate for the study of a particular plant. The principal methodologies involved in the research will, of course, be those of semantics, etymology, and documentary studies, but contributors to the Survey may also have to delve into the latest research on early textiles, the botanical sections of archaeological reports, the compilation of herbal texts in Ancient Rome and Greece, experiments in growing early crops, and much more besides. These apparent diversions from the main highway often provide illuminating routes to a deeper understanding of the role of a humble plant in early England.28
Neben der wissenschaftlichen Arbeit, die den von Biggam beschriebenen Aufgaben über weite Strecken gleicht, wird beim PPM/MPS besonderes Augenmerk auf die Präsentation der Inhalte gelegt, die nicht nur für ein allgemeines Publikum zugänglich sein sollen, sondern vor allem der Forschercommunity in Form von menschen- wie auch maschinenlesbaren Daten auf lange Sicht zur Verfügung stehen sollen. Ausgangspunkt dafür ist die ideelle Dreiteilung der Wesbite in öffentliches Blog-Portal, teilweise eingeschränktes Repository und zugangsbeschränkten Online-Arbeitsplatz. Diese Gliederung des Websauftrittes in Blog, Repository und Arbeitsplatz kann als Konsequenz einer offenen Forschungsarbeit angesehen werden, deren Ziel es ist, nicht nur wissenschaftlichen Diskurs zu fördern, sondern wissenschaftliche Arbeit auch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wobei vor allem Letzteres in den letzten Jahren verstärkt von nationalen und internationalen Förderorganisationen forciert worden ist.
Fußnoten:
- Vgl. Sabine Bunsmann-Hopf: Zur Sprache in Kochbüchern des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit. Ein fachkundliches Wörterbuch. Würzburg: Königshausen & Neumann 2003. (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. 80.) S. XIf. ↩
- Als ein allgemeines Beispiel kann hier etwa die meist undifferenzierte Interpretation der Alraune (Mandragora L.) als rein negativ belegte Zauberpflanze genannt werden.
Als andere Zugänge vgl. dazu z. B. Wernfried Hofmeister: Omnia vincit radix. Minne und ‚Drogen’ in Neidharts Sommerlied 15. In: Der achthundertjährige Pelzrock. Walther von der Vogelweide – Wolfger von Erla – Zeiselmauer. Vorträge gehalten am Walther-Symposion der Österreichischen Akademie der Wissenschaften vom 24. bis 27. September 2003 in Zeiselmauer (Niederösterreich). Hrsg. v. Helmut Birkhan. Unter Mitwirkung von Ann Cotten. Wien: Verlag der Österreichischen Akademien der Wissenschaften 2005. (= Sitzungsberichte der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. 721.) S. 161-75 und die umfassende diachrone Aufarbeitung in Anne Van Arsdall, Helmut W. Klug, Paul Blanz: The Mandrake Plant and Its Legend: A New Perspective. In: Old Names – New Growth: Proceedings of the 2nd ASPNS Conference, University of Graz, 6-10 June 2007, and Related Essays. Hrsg. v. Peter Bierbaumer u. Helmut W. Klug. Frankfurt am Main (u.a.): Lang 2009, S. 285-346.
Ein weiteres typisches Beispiel ist die nach wie vor als pejorativ aufgefasste Bewertung des Determinans ‚Pferd / Ross’ als Teil eines Pflanzennamens (Rossminze, Pferdeeppich), die wohl mit dem Stellenwert dieses Tieres in der Lebenswelt ab der Zeit der Industriellen Revolution, aber nicht mit dem sozialhistorischen Kontext und dem Prestige des Pferdes im Mittelalter übereinstimmt, vgl. dazu z. B. die überaus umfassenden aber schlussendlich nicht überzeugenden Untersuchungen von Rudolf Majut: Die hippologisch gebildeten Pflanzennamen im Deutschen und Englischen. Ein Beitrag zur vergleichenden Metaphorik. Hrsg. v. Regina Frisch. Stuttgart: Hirzel 1998. Auch er trifft in dieser wohl umfassendsten Bearbeitung dieses Themas keine entsprechende Unterscheidung. Vgl. für eine moderne Darstellung des Pferdes im Mittelalter: Gertrude Blaschitz, Sabine Obermaier: Pferd. In: animaliter. Tiere in der Literatur des Mittelalters. Zuletzt geändert 24.07.2010. (12.11.2014). ↩ - Erste erfolgreiche Ansätze finden sich z. B. in:
Christine Becela-Deller: Ruta graveolens L.: Eine Heilpflanze in kunst- und kulturhistorischer Bedeutung. Würzburg: Königshausen und Neumann 1998. (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. 65.)
Thomas Richter: Melissa officinalis L.: Ein Leitmotiv für 2000 Jahre Wissenschaftsgeschichte. Würzburg: Königshausen und Neumann 1998. (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. 64.) (Davor: Würzburg, Univ., Diss. 1997.)
Dorit Wittlin: Mandragora: Eine Arzneipflanze in Antike, Mittelalter und Neuzeit. Dietikon: Juris 1999. (= Basler Dissertationen zur Geschichte der Pharmazie und Naturwissenschaften. 14.) ↩ - Vgl. Peter Seidensticker: Pflanzennamen: Überlieferung – Forschungsproblem – Studien. Stuttgart: Steiner 1999. (= Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik: Beihefte. 102.) S. 11-12. ↩
- Vgl. Minta Collins: Medieval Herbals. The Illustrative Traditions. Toronto: University of Toronto Press 2000, S.14. ↩
- Vgl. Bernhard Schnell: Pflanzen in Bild und Text: Zum Naturverständnis in den deutschsprachigen illustrierten Kräuterbüchern des Spätmittelalters. In: Natur im Mittelalter: Konzeptionen – Erfahrungen – Wirkungen. Akten des 9. Symposiums des Mediävistenverbandes, Marburg, 14.-17. März 2001. Hrsg. v. Peter Dilg. Berlin: Akademie 2003, S. 442-443. ↩
- Carole Biggam: Anglo-Saxon Plant-Names Survey. (ASPNS). (12.12.2013). ↩
- Die erste Verschriftlichung des Grundkonzeptes stammt aus dem Jahr 2009 und ist publiziert in Helmut W. Klug; Roman Weinberger: Modding Medievalists: Designing a Web-based Portal for the Medieval Plant Survey / Portal der Pflanzen des Mittelalters (MPS/ PPM). In: Herbs and Healers from the Ancient Mediterranean through Medieval West. Essays in Honor of John M. Riddle. Hrsg. v. Anne Van Arsdall u. Timothy Graham. Burlington: Ashgate 2012. (= Medicine in the Medieval Mediterranean.) S. 329-58.
In den darauffolgenden Jahren wurden das Konzept und inhaltliche Aspekte kontinuierlich adaptiert und verfeinert; das ist in folgenden Publikationen und Präsentationen dokumentiert:
Helmut W. Klug: Pflanzen in der deutschsprachigen Literatur des Mittelalters: Eine datenbankgestützte Bestandsaufnahme mit Analysen literatur-, sprach- und kulturwissenschaftlicher Zusammenhänge. In: Erstausgabe. Veröffentlichungen junger WissenschafterInnen der Karl-Franzens-Universität Graz. Vol. 2 (2009). Hrsg. v. Karl-Franzens-Universität Graz. Graz: Uni Press 2009, S. 55-64.
Helmut W. Klug, Roman Weinberger: Exploiting social media techniques for the ‘Dictionary of Old English Plant Names’ and the ‘Medieval Plant Survey’. Präsentation im Rahmen der Tagung ‚Diversification and its Discontents: Dynamics of the Discipline. 9th Brno International Conference of English, American and Canadian Studies‛ der Czech Association for the Study of English (CZASE) und des Department of English and American Studies, Masaryk University, Brno in Brünn, Tschechien am 05.02.2010.
Helmut W. Klug, Roman Weinberger: Das Portal der Pflanzen des Mittelalters / Medieval Plant Survey als Textarchiv, Online-Arbeitsplatz und Kommunikationszentrum. Poster im Rahmen der Tagung ‚Metadaten und Vokabularien‛ aus der Veranstaltungsreihe ‘Digitale Bibliothek’ organisiert vom Zentrum für Informationsmodellierung in den Geisteswissenschaften, Universität Graz und dem AIT Angewandte Informationstechnik Forschungsgesellschaft mbH in Graz, Österreich am 25.11.2011.
Helmut W. Klug: Portal der Pflanzen des Mittelalters / Medieval Plant Survey. In: Nachhaltigkeitsbericht. Universität Graz 2011/12. Hrsg. v. Friedrich M. Zimmermann u. Filippina Risopoulos-Pichler. Graz: Karl-Franzens-Universität Graz 2012, S. 38-39.
Helmut W. Klug: Editionen als fächerübergreifende Grundlage für datenbankbasierte Forschung im Rahmen der Tagung ‚InterNational and InterDisciplinary Prospects of Scholarly Editing‛ organisiert von der Arbeitsgemeinschaft für germanistische Edition in Bern, Schweiz am 16.02.2012.
Helmut W. Klug: Medieval Plant Survey (Portal der Pflanzen des Mittelalters) – General background and conceptual design. In: dialekt | dialect 2.0. & wboe100 kurzfassungen | abstracts. Hrsg. v. Eveline Wandl-Vogt (u.a.). Wien: praesens 2012, S. 126-27.
Helmut W. Klug, Roman Weinberger: Medieval Plant Survey (Portal der Pflanzen des Mittelalters) – Software Presentation. In: dialekt | dialect 2.0. & wboe100 kurzfassungen | abstracts. Hrsg. v. Eveline Wandl-Vogt (u.a). Wien: praesens 2012, S. 127-28.
Helmut W. Klug, Roman Weinberger: Software Presentation: Medieval Plant Survey / Portal der Pflanzen des Mittelalters im Rahmen der Tagung ‚7. SIDG Kongress > dialekt | dialect 2.0. & wboe100‛ in Wien, Österreich am 26.07.2012.
Helmut W. Klug: Posterpräsentation: Portal der Pflanzen des Mittelalter / Medieval Plant Survey im Rahmen der Tagung ‚ 7. SIDG Kongress > dialekt | dialect 2.0. & wboe100‛ in Wien, Österreich am 26.07.2012.
Helmut W. Klug: Editionen als fächerübergreifende Grundlage für datenbankbasierte Forschung. Ein Praxisbericht. In: Internationalität und Interdisziplinarität der Editionswissenschaft. Hrsg. v. Michael Stolz u. Yen-Chun Chen. Berlin, New York: De Gruyter 2014. (= Beihefte zu Editio. 38.) S. 29-41.
Workshop zum PPM/MPS im Rahmen der Tagung „Der Koch ist der bessere Arzt. Zum Verhältnis von Kulinarik und Diätetik im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit.‟ 20.-22.06.2013 in Graz. ↩ - Klug; Weinberger, Modding, S. 335-336. ↩
- Werner Ceusters, Barry Smith: Switching Partners: Dancing with the Ontological Engineers. In: Switching Codes. Thinking Through Digital Technology in the Humanities and the Arts. Hrsg. v. Thomas Bartscher u. Roderick Coover. Chicago, London: UoCP 2011, S. 120-121. ↩
- Die Vor- und Nachteile einer digitalen Arbeitsumgebung werden z. B. in diesem Artikel augenzwinkernd, aber aus eigener Perspektive völlig nachvollziehbar in Form eines Dialoges zwischen einem Philosophen und einem Computerexperten dargestellt: Paolo D’Iorio, Paolo Michele Barbera: Scholarsource. A Digital Infrastructure for the Humanities. In: Switching Codes. Thinking Through Digital Technology in the Humanities and the Arts. Hrsg. v. Thomas Bartscher u. Roderick Coover. Chicago, London: UoCP 2011, S. 61-87. ↩
- Heinz Meyer, Rudolf Suntrup: Lexikon der mittelalterlichen Zahlenbedeutungen. München: Fink 1987. (= Münstersche Mittelalter-Schriften. 56.) ↩
- Sabine Obermaier: animalia in litteris medii aevi – Tiere in der Literatur des Mittelalters – Projektskizze für ein interdisziplinäres Lexikon. Letzte Aktualisierung: 25.07.2010. (03.08.2013). ↩
- Handbuch der Farbenbedeutungen im Mittelalter. CD-Rom. Hrsg. v. Rudolf Suntrup u. Christel Meier. Vorabvers. von Teil 2 des Handbuchs der Farbenbedeutung im Mittelalter. Köln, Wien: Böhlau 2011. ↩
- Vgl. Meyer; Suntrup, Zahlenbedeutungen, S. XI. ↩
- Gegenläufig zum aktuellen Wissenschaftsbetrieb müssen bei derartigen Unternehmungen die Inhalte und nicht karriereorientierte Interessen im Mittelpunkt stehen, in manchen Fällen ist aber sicher eine Kombination beider Ziele möglich. ↩
- Nachstehender Aufsatz beschreibt in Grundzügen die Abwicklung eines Projektes mit ähnlichen, wenn auch inhaltlich eingeschränkteren Zielen: Janet L. Nelson: From Building Site to Building: The Prosopography of Anglo-Saxon England (PASE) Project. In: Collaborative research in the digital humanities. Hrsg. v. Marilyn Deegan u. Willard McCarty. Festschrift honoring Harold Short, Department of Digital Humanities, King’s College London. Farnham, Surry; Burlington, VT: Ashgate 2012, S. 123-34. ↩
- TextGrid. Virtuelle Forschungsumgebung für die Geisteswissenschaften. 2012. (03.08.2013). ↩
- Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. 2007-2013. (03.08.2013). ↩
- Vgl. Helmut W. Klug und Karin Kranich: Forschungsgeleitete Lehre: Bachelorseminar „Mittelalterliche Küchenpraxis“. In: Nachhaltigkeitsbericht. Universität Graz 2011/12. Hrsg. v. Friedrich M. Zimmermann u. Filippina Risopoulos-Pichler. Graz: Karl-Franzens-Universität Graz 2012, S. 41. ↩
- Johanna Maria van Winter: Corpus Regiminum duodecim Mensium. In: Portal der Pflanzen des Mittelalters / Medieval Plant Survey. Redaktion: Helmut W. Klug, technische Leitung: Roman Weinberger. Zuletzt geändert 2013. (29.08.2013). ↩
- Johanna Maria van Winter: Corpus Regiminum duodecim Mensium. In: Portal der Pflanzen des Mittelalters / Medieval Plant Survey. Redaktion: Helmut W. Klug, technische Leitung: Roman Weinberger. Zuletzt geändert 06.08.2013. (29.08.2013). ↩
- Klug; Weinberger, Modding, S. 343. ↩
- Vgl. Hermann Fischer: Mittelalterliche Pflanzenkunde. Nachdruck der Ausgabe 1929. Hildesheim: Olms 2001. (= Geschichte der Wissenschaften. Geschichte der Botanik. 2.) der versucht einen Überblick über die im gesamten Mittelalter bekannten Pflanzen und die damit verbundenen Quellen darzustellen. – Rudolph von Fischer-Benzon: Altdeutsche Gartenflora. Untersuchungen über die Nutzpflanzen des deutschen Mittelalters, ihre Wanderung und ihre Vorgeschichte im klassischen Altertum. Reprint der Ausgabe Kiel und Leipzig, 1894. Walluf: Sändig Reprint 1998. konzentriert sich mit Hildegard von Bingen und dem Capitulare de villis auf die Frühzeit. – Helmut Birkhan: Pflanzen im Mittelalter: Eine Kulturgeschichte. Wien: Böhlau 2012. bringt die aktuellste Bearbeitung des Themas und legt diese sehr breit an, indem er den gesamten Zeitraum des Mittelalters und eine breite Palette an Themen (Wirtschaft, Magie, Gartenbau, Recht, Religion, Kunst) aufarbeitet. ↩
- Vgl. Carolus Linnaeus: Species Plantarum. Stockholm: Salvius 1753. Die theoretische Grundlage dazu ist Carolus Linnaeus: Philisophia botanica in qua explicantur fundamenta botanica. Stockholm: Gottfried Kiesewetter 1751. ↩
- Vgl. Peter Seidensticker: Ein Manko der Germanistik. Rezension von Petra Lehrnbecher, Engelswurz und Teufelsdreck. In: Ders.: Pflanzennamen: Überlieferung – Forschungsprobleme – Studien. Stuttgart: Steiner 1999. (= Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik. Beihefte. 102.) S. 61-74. ↩
- Die Einspeisung und Bearbeitung der Daten muss nicht zwingend systematisch erfolgen, da erst durch die Relation einzelner Datensätze ein System entsteht, das der Benutzende individuell adaptieren kann. ↩
- Biggam, ASPNS. ↩