Die mittelalterlichen Wandmalereien der Steiermark sind in Elga Lancs Corpus-Reihe (Corpus der mittelalterlichen Wandmalereien in Österreich) beeindruckend umfangreich dokumentiert. Basierend darauf habe ich jene historischen Gebäude (durchwegs Kirchen) herausgefiltert, in denen vegetabile Motive in die malerische Kirchengestaltung eingebaut worden sind, oder diese – wie zum Beispiel in St. Marein bei Knittelfeld – sogar dominieren. Alle Orte können auf einer adaptierten Goolge Maps Karte aufgesucht werden. Langffristig ist geplant, die Malereien in ihren Einzelheiten fotodokumentarisch festzuhalten und am Portal der Pflanzen des Mittelalters zugänglich zu machen.
Die Sammlung soll die Basis für eine detaillierte, bevorzugt interdisziplinäre Aufarbeitung des Bestandes bieten, denn eine rein kunstgeschichtliche Auseinandersetzung ist, wie die vorhandenen Arbeiten beweisen, insgesamt wenig befriedigend. Bestes Argument für diese Feststellung ist die innovative Arbeit zur Deckenmaleri der Pfarrkirche in St. Marein bei Knittelfeld (Hundsbichler, Klug, VÖ 2010, Blätter für Heimatkunde). Diese Feststellung soll die bisherigen Einzelleistungen der AutorInnen aber keinesfalls schmälern, im Gegenteil: Ohne ihre akribischen Vorarbeiten wäre die vorliegende Arbeit nicht möglich gewesen …
Auswahlliteratur (Überblick und Einführung):
- Schütz, Karl: Spätgotische vegetabile Gewölbemalerei in Österreich. Wien, Univ. Hausarb. 1971.
- Porta, Miriam: Die spätgotische Wandmalerei in der Steiermark (von ungefähr 1460-1530). Graz, Univ. Diss. 1976.
- DEHIO-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs: Steiermark (ohne Graz). Bearb. v. Kurt Woisetschläger und Peter Krenn. Wien: Scholl 1982.
- Lanc, Elga. Die mittelalterlichen Wandmalereien in der Steiermark. 2 Bde. Wien: Verl. d. Akad. d. Österr. Wissenschaften 2002. (=Corpus der mittelalterlichen Wandmalereien Österreichs. 2.)